KALEVALA

Kalevala - das Nationalepos der Finnen

Die erste Auflage des Kalevala erschien 1835. Elias Lönnrot hatte das Werk unter Zugrundelegung der von ihm gesammelten Volksdichtung zusammengestellt.

Die alte Gesangsform mit ihrem eigenständigen, dem Wortakzent folgenden Versmaß, einem trochäischen Vierheber, wurde von den finnisch-ugrischen Völkern im Ostseeraum zwei Jahrtausende lang bewahrt.

Ein Vierteljahrhundert vor der Veröffentlichung des Kalevala hatte Finnland den Status eines autonomen Großfürstentums erhalten. Bis dahin, d. h. bis 1809, war es ein Teil des Schwedischen Reiches gewesen.

Das Kalevala stellte einen Wendepunkt für die finnischsprachige Kultur dar und erregte auch im Ausland Aufmerksamkeit. Bei den Finnen stärkte es das Selbstbewußtsein und den Glauben an die Möglichkeiten ihrer eigenen Sprache und Kultur. Es rückte das kleine, unbekannte Volk ins europäische Bewußtsein. Man begann das Kalevala als Nationalepos der Finnen zu bezeichnen.

Unterdessen machten Lönnrot und einige seiner Zeitgenossen weitere Aufzeichnungen und sammelten eine Fülle neuen Materials aus der Volksdichtung. Aufgrund dieses Materials gab Lönnrot 1849 eine zweite, erweiterte Fassung des Kalevala heraus. In dieser neuen Fassung wird das Epos seither in Finnland gelesen, und auf ihr beruhen auch die meisten Übersetzungen.

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