Inhalt des Kalevala
1.-2. Gesang
Die Tochter der Luft lĂ€Ăt sich ins Meer hinab, wo sie zur Wassermutter wird. Eine Taucherente nistet auf ihrem Knie und legt Eier. Die Eier zerbrechen, und aus den StĂŒcken entsteht die Welt. VĂ€inĂ€möinen wird von der Wassermutter geboren. Sampsa Pellervoinen sĂ€t BĂ€ume. Einer wird so groĂ, daĂ er Sonne und Mond verdeckt. Aus dem Meer steigt ein kleiner Mann und fĂ€llt diese Eiche. Sonne und Mond können wieder scheinen.
3.-4.
Joukahainen fordert VÀinÀmöinen zum Zweikampf im magischen Wissen heraus und verliert. VÀinÀmöinen zaubert ihn in den Sumpf. Um sein Leben zu retten, verspricht Joukahainen dem VÀinÀmöinen seine Schwester Aino zur Frau. Aino geht ins Wasser.
5.-7.
VĂ€inĂ€möinen sucht Aino im Meer, fĂ€ngt sie in Form eines Fisches, der ihm aber wieder entgleitet. Er bricht auf und will um die Nordlandtochter freien. Der rachsĂŒchtige Joukahainen tötet das Pferd, auf dem VĂ€inĂ€möinen sitzt. VĂ€inĂ€möinen stĂŒrzt ins Meer. Ein Adler rettet ihn und trĂ€gt ihn an das Ufer von Nordland. Louhi, die Herrin von Nordland, sorgt gut fĂŒr ihn. Um nach Hause zu kommen, verspricht VĂ€inĂ€möinen, er werde den Schmied Ilmarinen zum Schmieden des Sampo nach Nordland schicken. Als Belohnung wird dem Schmied die Nordlandtochter versprochen.
8.-9.
Auf seiner Heimreise sieht VĂ€inĂ€möinen die Nordlandtochter und wirbt um sie. Als Vorbedingung fĂŒr die Ehe nennt das MĂ€dchen ĂŒbernatĂŒrliche Aufgaben, die der Freier zu lösen habe. Beim Bauen des Bootes aus den Splittern einer Spindel schlĂ€gt sich VĂ€inĂ€möinen mit der Axt eine Wunde ins Knie. Ukko, der Obergott, vermag das Blut mit ZaubersprĂŒchen zu stillen.
10.
Wieder zu Hause, schickt VĂ€inĂ€möinen den Ilmarinen gegen dessen Willen mit Zaubermacht nach Nordland. Ilmarinen schmiedet den Sampo. Louhi bringt den Sampo in den Steinberg. Ilmarinen muĂ ohne die ihm versprochene Braut zurĂŒckkehren.
11.-12.
LemminkĂ€inen zieht auf Freiersfahrt nach Saari, der Insel, vertreibt sich dort mit den MĂ€dchen die Zeit und raubt schlieĂlich Kyllikki. LemminkĂ€inen verlĂ€Ăt Kyllikki und macht sich auf, um die Nordlandtochter zu freien. Er zaubert alle MĂ€nner aus der Nordlandbehausung hinaus; nur ein alter Hirte bleibt ungebannt.
13.-15.
LemminkĂ€inen bittet Louhi um ihre Tochter. Als erste Aufgabe wird ihm aufgetragen, Hiisis Elen zu erlegen, als zweite Aufgabe soll er den feuermĂ€uligen Hengst von Hiisi aufzĂ€umen. Die dritte Probe besteht darin, den Schwan auf dem FluĂ von Tuonela, dem Totenreich, zu schieĂen. Am FluĂ lauert ihm der Hirt auf, tötet ihn, zerstĂŒckelt den Leichnam und wirft ihn in den FluĂ von Tuonela. Durch ein Anzeichen erfĂ€hrt die Mutter zu Hause vom Tod ihres Sohnes; sie begibt sich auf die Suche nach ihm. Mit einer Harke fischt sie die StĂŒcke ihres Sohnes aus dem FluĂ, setzt sie zusammen und erweckt ihn wieder zum Leben.
16.-17.
VĂ€inĂ€möinen macht sich an den Bau eines Bootes und besucht auf der Suche nach den dafĂŒr nötigen Zauberworten das Totenreich, erfolglos. Im Bauch des toten Zauberers Antero Vipunen erfĂ€hrt VĂ€inĂ€möinen die nötigen Worte, kehrt zurĂŒck und beendet den Bau des Bootes.
18.-19.
VĂ€inĂ€möinen fĂ€hrt mit seinem Boot los, um die Nordlandtochter zu freien. Auch Ilmarinen begibt sich auf Freiersfahrt. Die Nordlandtochter wĂ€hlt den Schmied des Sampo. Ilmarinen erledigt die ihm gestellten ĂŒbernatĂŒrlichen Aufgaben: er pflĂŒgt den Schlangenacker, er fĂ€ngt den BĂ€ren von Tuoni und den Wolf von Manala sowie den groĂen Hecht im FluĂ des Totenreiches. Die Nordlandherrin verspricht ihre Tochter dem Ilmarinen.
20.-25.
In Nordland wird die Hochzeit vorbereitet; alle erhalten eine Einladung, auĂer LemminkĂ€inen. Der BrĂ€utigam und sein Gefolge kommen nach Nordland. Die GĂ€ste werden bewirtet. VĂ€inĂ€möinen unterhĂ€lt die Hochzeitsgesellschaft durch seinen Gesang. Die Braut erhĂ€lt RatschlĂ€ge fĂŒr die Ehe, ebenso der BrĂ€utigam. Die Braut nimmt Abschied von den Ihren und begibt sich mit Ilmarinen in Richtung Kalevala. Bei der Ankunft im Haus des Ilmarinen werden die GĂ€ste bewirtet; VĂ€inĂ€möinen singt ein Dankeslied.
26.-27.
Der nicht geladene LemminkĂ€inen kommt wĂ€hrend des Hochzeitsfestes nach Nordland und verlangt nach Speis und Trank. Ihm wird ein mit Nattern gefĂŒllter Bierkrug vorgesetzt. Am Ende eines Kampfes mit Liedern und Schwert tötet er den Herrn von Nordland.
28.-30.
LemminkĂ€inen flieht vor dem Heer des Nordlandvolkes und versteckt sich auf einer Insel, wo er sich mit den MĂ€dchen vergnĂŒgt, bis er vor den eifersĂŒchtigen MĂ€nnern der Insel fliehen muĂ. Sein Haus ist inzwischen niedergebrannt, seine Mutter lebt versteckt in einer HĂŒtte im Wald. LemminkĂ€inen begibt sich auf einen Rachezug nach Nordland, muĂ jedoch nach Hause zurĂŒckkehren.
31.-34.
Untamo und Kalervo geraten in einen blutigen Streit; vom Geschlecht des Kalervo bleibt im Hause des Untamo nur ein Sohn namens Kullervo. Durch seine magischen KrĂ€fte verdirbt er alle Arbeiten, die ihm aufgetragen werden. Untamo verkauft den Jungen als Sklaven an Ilmarinen. Ilmarinens Frau schickt Kullervo zum ViehhĂŒten und bĂ€ckt ihm aus Bosheit einen Stein in sein Brot fĂŒr unterwegs. Als Kullervo das Brot schneiden will, bricht die Klinge; aus Rache treibt er die KĂŒhe in den Sumpf und Raubtiere statt der Herde nach Hause. Als die Frau sie melken geht, wird sie von den wilden Tieren getötet. Kullervo flieht. Er findet im Wald seine Eltern und erfĂ€hrt, daĂ seine Schwester verschwunden ist.
35.-36.
Der Vater schickt Kullervo, die Steuern zu entrichten. Auf dem RĂŒckweg verfĂŒhrt er, ohne es zu wissen, seine Schwester; als diese die Wahrheit erfĂ€hrt, sucht sie in der Stromschnelle den Tod. Kullervo zieht nach Untamola, um Rache zu nehmen. Er tötet dort alle, kehrt nach Hause zurĂŒck und findet niemanden der Seinigen mehr am Leben. Kullervo macht seinem Leben ein Ende.
37.
Ilmarinen beklagt seine tote Frau und schmiedet sich eine neue aus Gold. Die goldene Braut ist jedoch kalt. VÀinÀmöinen warnt die Jugend davor, sich vor dem Golde zu verneigen.
38.
Die jĂŒngste Nordlandtochter gibt Ilmarinen einen Korb; er raubt sie. Sie beschimpft und beleidigt ihn, er verwandelt sie schlieĂlich in eine Möwe. Ilmarinen berichtet VĂ€inĂ€möinen von dem Reichtum, den der Sampo dem Nordland gebracht habe.
39.-41.
VĂ€inĂ€möinen, Ilmarinen und LemminkĂ€inen ziehen aus, um den Sampo zu rauben. Unterwegs fĂ€hrt das Boot auf dem RĂŒcken eines groĂen Hechtes fest. VĂ€inĂ€möinen tötet den Hecht und baut aus dessen Kieferknochen eine Kantele. Niemand anderes kann darauf spielen, VĂ€inĂ€möinen aber bezaubert die gesamte Schöpfung mit seinem Spiel.
42.-43.
Die MĂ€nner kommen nach Nordland. VĂ€inĂ€möinen schlĂ€fert mit seinem Spiel das Nordlandvolk ein; der Sampo wird ins Boot gebracht. Das Volk von Nordland erwacht; Louhi schickt Hindernisse, um die Sampo-RĂ€uber aufzuhalten. Dabei fĂ€llt VĂ€inĂ€möinens neue Kantele ins Meer. Die Nordlandherrin rĂŒstet sich zur Verfolgung und verwandelt sich in einen Riesenadler. Bei dem Gefecht geht der Sampo in StĂŒcke und fĂ€llt ins Meer. Die gröĂeren StĂŒcke sinken und begrĂŒnden den Reichtum des Meeres, die kleineren treibt die Flut ans Ufer, als Wohlstand fĂŒr Finnland. FĂŒr die Nordlandherrin bleiben der Deckel und ein brotloses Leben.
44.
VÀinÀmöinen sucht vergeblich nach seiner ins Meer gefallenen Kantele. An ihrer Stelle verfertigt er aus Birke eine neue Kantele und bezaubert wieder alle mit seinem Spiel.
45.-46.
Die Nordlandherrin schickt Krankheiten nach Kalevala, VÀinÀmöinen aber heilt sie. Die Nordlandherrin schickt einen BÀren, der die Herden von Kalevala töten soll; VÀinÀmöinen erlegt den BÀren. Es wird ein BÀrenfest gefeiert.
47.-48.
Die Nordlandherrin versteckt die Gestirne und raubt das Feuer. Ukko, der Obergott, schlĂ€gt Feuer zu einem neuen Mond und einer neuen Sonne, das Feuer aber fĂ€llt herunter in den Bauch eines groĂen Fisches. VĂ€inĂ€möinen fĂ€ngt zusammen mit Ilmarinen den Fisch und setzt das Feuer zum Dienste der Menschen ein.
49.
Ilmarinen schmiedet eine neue Sonne und einen neuen Mond, bringt sie aber nicht zum Leuchten. Nach einem Kampf mit dem Nordlandvolk kehrt VĂ€inĂ€möinen zurĂŒck und lĂ€Ăt Ilmarinen SchlĂŒssel anfertigen, um Sonne und Mond aus dem Berg zu befreien. WĂ€hrend Ilmarinen noch schmiedet, lĂ€Ăt die Nordlandherrin die Himmelsgestirne frei.
50.
Marjatta wird von einer Preiselbeere schwanger. Ihr Sohn wird im Wald geboren, geht jedoch bald verloren und wird im Sumpf wiedergefunden. VÀinÀmöinen veurteilt das vaterlose Kind zum Tod. Der zwei Wochen alte Knabe aber setzt sich gegen VÀinÀmöinens Urteil zur Wehr; er wird zum König von Karelien getauft. VÀinÀmöinen entfernt sich in einem ehernen Boot und prophezeit, daà man ihn noch einmal brauchen werde, um einen neuen Sampo zu schaffen, ein neues Licht zu bringen, ein neues Spiel zu spielen.